In der heutigen digitalisierten Welt haben Recruiter und wir Headhunter viele Wege, um potenzielle Kandidaten anzusprechen. Zwei der gängigsten Methoden sind Direct Search, häufig mit der telefonischen Direktansprache, sowie die reine Suche und Kontaktaufnahme über soziale Medien – das Social Recruiting. Beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile. Doch in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Umfeld, in dem Werbung, Spam und standardisierte Massenmailings allgegenwärtig sind, zeigt sich, dass besonders der persönliche Kontakt am Telefon oft zielführender und effektiver ist.
Verlockung und Grenzen: Masse aber wenig Klasse in der gezielten Personalsuche
Social Recruiting ist die Nutzung von Social Media und Online-Netzwerken, um Kandidaten und Kandidatinnen zu finden und für sich zu gewinnen. Dies kann durch das Posten von Stellenanzeigen, das Netzwerken in sozialen Plattformen oder das digitale Ansprechen von Nutzern auf diesen Plattformen geschehen. Es mag verlockend erscheinen, mit nur einem Klick eine breite Masse an potenziellen Kandidaten zu erreichen – so verspricht es das Social Recruiting. Und tatsächlich kann man durch die entsprechende Wahl der Plattform und geübte Filtereinstellungen die Zielgruppe recht klar eingrenzen, um auch die „richtigen“ Kandidaten und Kandidatinnen zu erreichen.
Als Recruiting-Methode von hochqualifizierten Experten und Führungskräften erweist sich diese Methode häufig aber als weniger erfolgreich als erwartet. Das liegt daran, dass es in der digitalen Welt an Dringlichkeit und Persönlichkeit fehlt. Die Recruiter oder Headhunter haben grundsätzlich nie einen Einfluss darauf, welche Antwort eintrifft, aber in diesem Fall vor allem nicht, wann eine Antwort eintrifft. Oft vergeht wertvolle Zeit, Tage oder sogar Wochen bis überhaupt eine Rückmeldung erfolgt. Standardisierte Nachrichten, die verschickt werden, haben kaum eine Chance sich von der Masse abzuheben und werden oft übersehen, weil sie unpersönlich und austauschbar wirken. Auch deshalb bleiben viele solcher Nachrichten unbeantwortet. Hochqualifizierte Experten werden täglich von einer Flut ähnlicher Nachrichten über Social Media überrollt, wodurch der rein digitalen Ansprache oft die nötige Wertigkeit fehlt. Was bleibt, ist die kühle Distanz eines digitalen, kurzen Monologs. Der lebendige, direkte Austausch, wie ihn ein persönlicher Kontakt bietet, ist hier einfach nicht möglich.
Warum Direct Search und die telefonische Direktansprache neue Recruiting-Trends überlebt
Direct Search und die telefonische Direktansprache sind weder neu noch trendy, aber das ‚daily business‘ für uns Headhunter bei der effektiven und idealen Besetzung. Hier können wir unsere Fachkenntnisse und Erfahrung optimal nutzen. Wir recherchieren schnell und präzise, um die passenden Unternehmen zu finden und sprechen gezielt die geeigneten Experten und Führungskräfte persönlich an. Zu Beginn des Gesprächs bleibt unser Auftraggeber anonym, und das Unternehmen wird erst offenbart, wenn echtes Interesse aufkommt. Diese Diskretion, die von unseren Kunden gewünscht wird, lässt sich nur in einem persönlichen Gespräch überzeugend vermitteln. Gleichzeitig gehen wir im Gespräch flexibel auf verschiedene Persönlichkeiten und Anforderungen ein und können so überzeugend für unsere Kunden „werben“.
Direct Search liefert schnellere und verlässlichere Ergebnisse. Als Headhunter können wir in der telefonischen Direktansprache auch sofort auf die Reaktionen der Gesprächspartner antworten, Missverständnisse klären und Fragen direkt erläutern. Oft reichen wenige Minuten, um festzustellen, ob Interesse besteht, was den gesamten Prozess erheblich beschleunigt.
Oft merken wir, dass die telefonische Direktansprache Wertschätzung und Aufmerksamkeit vermittelt, da die Kandidaten und Kandidatinnen persönlich angesprochen werden. Manche fühlen sich geschmeichelt, andere sind erstaunt, dass sie einem Headhunter aufgefallen sind.
Im direkten Gespräch können wir individuell auf die Person, ihre berufliche Situation und Bedürfnisse eingehen. Das schafft für beide Seiten einen Mehrwert. Dieser Dialog fördert Vertrauen und legt den Grundstein für eine nachhaltige und verbindliche Beziehung. Hinzu kommt, dass Zweifel in einem offenen Gespräch mit einem Headhunter eher angesprochen werden als bei einem Recruiter, der im Namen des neuen potenziellen Arbeitgebers handelt.
Unsere Erfahrung zeigt, dass eine professionelle telefonische Direktansprache nicht nur eine gezielte Rekrutierungsstrategie ist, sondern auch eine Form des erweiterten Employer Branding. Durch eine freundliche Ansprache wird das Kundenunternehmen positiv repräsentiert und erhält einen ausgezeichneten ersten Eindruck beim Gegenüber. Zudem erhalten wir im Gespräch oft wertvolle Informationen über Markt, Gehälter und Branchentrends, die wir unserem Kunden in Bezug auf die Position spiegeln können. Das sorgt dafür, dass unsere Kunden präzise Einblicke und Unterstützung erhalten, die sie besonders schätzen.
Das Social Recruiting wird immer prominenter und hat durchaus seine Berechtigung, um eine breite Masse auf sich aufmerksam zu machen. Im direkten Vergleich zeigt sich, dass die telefonische Direktansprache und Direct Search eines Headhunters oft der effektivere Weg ist. Insbesondere, wenn es darum geht, hochqualifizierte Experten für sich zu gewinnen. Wer also gezielt und erfolgreich Spitzenkräfte ansprechen möchte, sollte den Wert eines direkten, persönlichen Telefonats nicht unterschätzen.