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Geschäftsführer/Nachfolger/Gesellschafter in spe – Mittelstand

Geschäftsführer/Nachfolger/Gesellschafter in spe – Mittelstand, Spezialmaschinenbau, ca. 25 Mio. Umsatz,  ca. 50 MA

Der Inhaber eines Spezialmaschinenbauers kam auf uns zu, mit der Bitte, ihn bei der Suche eines Nachfolgers zu unterstützen. Von seinem Vater als Werkstatt übernommen, hat unser Klient aus dem kleinen Betrieb ein Industrieunternehmen geschaffen. Mit der Erkenntnis, dass seine beiden Kinder keine Ambitionen zur Übernahme des Betriebes hatten, versuchte er mit Anfang 60, zweimal erfolglos, selbst einen Nachfolger zu finden. Mit Ende 60 suchte er inzwischen mit verstärkter Dringlichkeit.

Die Ausgangslage

Das Unternehmen war zum Zeitpunkt der Gespräche solide und gesund. Auftragslage und Kundenbasis gut. Die technologische Ausstattung up to date und die Marktaussichten positiv.

Bereits im ersten Gespräch mit unserem Klienten stellte sich heraus, dass dieser persönlich für die wichtigsten Kundenbeziehungen, als auch für alle technologischen Entwicklungen verantwortlich war. Als klassischer Macher und Patriarch im positiven Sinne saß er an allen wichtigen Stellschrauben. Eine starke zweite Führungsebene konnte sich somit nicht entwickeln. Deshalb war eine unternehmensinterne Nachfolgeregelung durch einen bisherigen Abteilungsleiter auch keine Option.

Schnell war klar, dass die Rolle eines derart präsenten Unternehmers nicht durch eine Einzelperson zu ersetzen sein würde. Dies war unserer Ansicht nach auch der Grund, weshalb die beiden eigenen Versuche, einen Nachfolger zu finden, gescheitert waren.

Unser Ansatz

Die wichtigste Aufgabe war also, zwischen Verantwortung, Zuständigkeit und Kompetenz zu unterscheiden. Dieser Logik folgend, versuchten wir, unseren Klienten zu verdeutlichen, dass ein Geschäftsführer zwar letztendlich für alles die Verantwortung trägt, aber weder für alles zuständig sein muss, noch in allen Bereichen die kompetenteste Person sein muss. Danach begannen wir also damit, die wesentlichen Aufgaben zu bündeln und in voneinander unterscheidbare Ressorts einzuordnen. Hierbei stellte sich heraus, dass die Abteilungsleiter über eine hohe Kompetenz in ihren Fachbereichen verfügten und ihnen große Teile der bisherigen Aufgaben des Inhabers übertragen werden konnten.

Im nächsten Schritt überzeugten wir unseren Klienten davon, die inhaltliche Aufgabe der Unternehmensführung zunächst von der Frage der Gesellschafterstruktur zu trennen. Zuerst musste die richtige Person gefunden werden, die inhaltlich in der Lage war, das Unternehmen langfristig zu führen. Die Gesellschafter Frage sollte aus unserer Sicht eine nachgelagerte sein.

Darüber hinaus einigten wir uns darauf, einen Geschäftsführer zu finden, der neben der Gesamtleitung der Firma persönlich auch für die wichtigsten Kundenbeziehungen zuständig sein sollte. Dieser müsste entsprechenden „Stallgeruch“ aus der Branche mitbringen und die entscheidende Persönlichkeit, damit das Vertrauensverhältnis gegenüber dem bisherigen Inhaber bei Kunden und Mitarbeitern reibungslos übertragen werden könnte. Zusätzlich war es erforderlich, einen starken technischen Leiter zu finden, der die Produktion verantwortete.

Das Ergebnis

Mit diesem Setup hatten wir einen klaren Plan für die Struktur des Unternehmens. Wir wussten, was wir suchen und konnten unserem Klienten bereits nach vier Wochen drei geeignete Kandidaten vorstellen. Nach dem ersten Kennenlernen wurden die Gespräche mit zweien davon vertieft. Parallel dazu startete die Suche nach einem technischen Leiter. Im Zuge dieser stellte sich heraus, dass unser Klient hier den höchsten Leidensdruck hatte. Deshalb wurde diese Position auch zuerst besetzt und führte zu unmittelbarer, operativer Entlastung unseres Klienten. Erwartbar sank damit allerdings auch der Druck, bei dem Geschäftsführer eine Entscheidung zu treffen. Zum Glück waren die Kandidaten aktuell nicht auf Jobsuche, sodass sie akzeptierten, dass der Prozess etwas länger dauern würde. Schlussendlich konnte aber hier ebenfalls nach etwa 6 Monaten Vollzug gemeldet werden.

Inzwischen hat sich unser Klient operativ komplett aus dem Unternehmen zurückgezogen. Der neue Geschäftsführer ist nach zwei Jahren als Minderheitsgesellschafter eingestiegen. Für die Zukunft ist eine weitere Übernahme von Anteilen geplant.

Das Unternehmen konnte praktisch nahtlos in die nächste Generation geführt werden und das Fortbestehen somit gesichert werden.